Deutschland schlechtes Beispiel für iGaming-Regulierung - TEIL 1

In einer Zeit, wo Regulierungen ein äußerst heißes Thema darstellt, sind auch die verschiedenen Weisen, in denen verschiedenste Länder regulatorische Grundlagen schaffen und dieselben - genauso wichtig - auch durchsetzen, ein großes Thema.

Robin Le Prevost, Leiter Commerce Development bei der Alderney Gambling Commission machte bei der International Casino Exhibition deutlich, dass seine Organisation mehr als glücklich ist, ihre Informationen mit solchen Ländern zu teilen, die über deutlich weniger Erfahrung bei der Regulierung von Online Casinos verfügen. Alderney ist in dieser Hinsicht nicht allein, und der Austausch von Informationen unter den internationalen Regulierungsbehörden ist etwas, das gefördert werden sollte und sich für alle beteiligten Parteien sicherlich als nützlich erweisen wird.

Zwar gibt es einige Nachteile, die dieser offene Ansatz zum Aufbau und zur Durchsetzung von Rechtsvorschriften mit sich bringt, doch wäre es hilfreich, wenn nicht alle Länder sich an der Strategie der deutschen Regulierungsbehörden ein Beispiel nehmen würden.

Forschungsstelle Glücksspiel befasst sich mit dem Glücksspielstaatsvertrag
Es käme schon einer Untertreibung gleich, wenn man sagen würde, dass der Glücksspielstaatsvertrag, der in Deutschland am 1. Juli 2012 in Kraft getreten war, nicht seine gewünschte Wirkung erzielt hätte. Der besagte Vertrag hat sich derart negativ auf den nationalen Markt ausgewirkt, dass er Anfang dieses Monats sogar Gegenstand eines Symposiums war, welches von der Forschungsstelle Glücksspiel an der Universität Hohenheim veranstaltet wurde.

Die Studien der Forschungsstelle kommen zu dem Schluss, dass die Zahl der Betreiber von Online Casinos, die ihre Dienstleistungen in Deutschland mit der erforderlichen Lizenz anbieten, seit der Einführung des Vertrags schnell angewachsen ist und sich dieser Trend wohl auch fortsetzen wird. Eine Pressemitteilung zu dem Thema enthielt Zahlen, die besagen, dass die Geldsumme, die im Jahr 2012 für Wetten aufgebracht wurde, fast doppelt so hoch war wie die Geldsumme, die noch im Jahr 2006 in Glücksspiele floss.

Der Anstieg stellt keine überraschung dar und spiegelt die allgemeine Situation des globalen Online Glücksspielmarktes wider. Dennoch gibt die überzeugung des Forschungszentrums, dass dieser Trend durch Wetten bei Betreibern von illegalen Online Casinos angeheizt worden sei, Anlass zur Sorge. Nach Angaben der Forschungsstelle ist in den letzten zwei Jahren, seit der Vertrag in Kraft getreten ist, ein Vakuum für illegale Transaktionen entstanden.

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Geschrieben für OnlineKasino.org am 08-04-2014